Auf der Mitgliederversammlung der AG Kassel der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) standen am 18.6. im Sara Nussbaum Zentrum als Hauptthema Vorstandswahlen an. Boris Krüger, bisheriger Stellvertreter in dieser Funktion, wurde einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Elena Padva, Leiterin des Sara-Nussbaum-Zentrums und Kristina Sjöström sind die beiden stellvertretenden Vorsitzenden.
Gemeinsam mit Schriftführerin Barbara Bonzel sowie den Beisitzerinnen und Beisitzer Jürgen Holstein, Dr. Katrin Juschka, Silvia Proll und Wolfgang Schwerdtfeger hat sich ein neues engagiertes Team für die nächsten zwei Jahre formiert, dem die aktive Ausgestaltung und Weiterentwicklung des interkulturellen Dialogs in unterschiedlichen Formaten sowie die Zukunft des Vereins ein zentrales Anliegen sind. Die wertvollen Errungenschaften der letzten zwei Jahre bilden hierbei den Grundstein für die Weiterarbeit und das Engagement für die deutsch-israelische Freundschaft.

Die Kasseler DIG blickt auf insgesamt 31 durchgeführte Veranstaltungen im vergangenen Jahr zurück. Zu den Höhepunkten zählen die Jugend-Austausch-Reise mit Kassels israelischer Partnerstadt Ramat Gan im Juli 2023, die Organisation der Solidaritätskundgebung für Israel vor dem Kasseler Rathaus am 11. Oktober 2023 und mehrere Wächterdienste an der Kasseler Synagoge. Große öffentliche Resonanz fanden ebenfalls die beiden Neujahrsempfänge 2023 mit Stephan J. Kramer, dem Präsidenten des Thüringer Verfassungsschutzes und 2024 mit Michael Roth, dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages.
Positiv fiel schließlich auch die Mitgliederstatistik der Kasseler DIG aus: Fast 30 neue Mitglieder sind in den letzten Monaten dem Verein beigetreten, insbesondere nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel. Vielen war es ein Anliegen, durch eine Mitgliedschaft ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen und den grundsätzlichen und notwendigen Einsatz gegen Antisemitismus zu unterstützen.

Antisemitismus in all seinen Facetten und mit allen seinen Folgen wird auch weiterhin der thematische Schwerpunkt der Arbeitsgemeinschaft bleiben. Boris Krüger betonte in seiner Antrittsrede als neuer Vorsitzender zwei Anliegen: Ihm gehe es einerseits um die Unterstützung der in Kassel lebenden Jüdinnen und Juden, die seit dem 7. Oktober immer stärkeren Anfeindungen ausgesetzt sind und in ständiger Angst leben müssen. Das Engagement der DIG für die Wächterdienste sei nur ein symbolischer, aber weiterhin sehr wichtiger Ausdruck für Solidarität und Zusammenhalt. Andererseits gehe es ihm darum, die Diskussion über die Lage im Nahen Osten von der emotionalen wieder auf die sachliche Ebene zu bringen.

„Ich erkenne das Leid der Menschen in Gaza voll und ganz an. Doch gerade findet auf vielen Demonstrationen und bei Uni-Besetzungen eine Umkehrung von Tätern und Opfern statt. Denn das Leid der Menschen in Israel, die unter ständigem Raketen- und Drohnenbeschuss leben müssen, und vor allem das Leid der Familien der über 120 von der Hamas nach wie vor gefangen gehaltenen Geiseln kommen in der Öffentlichkeit fast gar nicht mehr vor. Dem muss entgegengewirkt werden!“

Boris Krüger, neuer Vorsitzender der AG Kassel

Die DIG wird zu diesem Themenkomplex zukünftig weiterhin Informationsveranstaltungen durchführen und die Entwicklung vor Ort kritisch beobachten. 
Mit Blick auf die Zukunft freut sich die Kasseler DIG bereits auf den Israel-Tag am 7. Juli im Sara Nussbaum Zentrum und auf das 50-jährige Jubiläum nächstes Jahr. Mit diesem Ausblick endete ein informations- und ergebnisreicher Abend, der durch engagierte Vorschläge der Mitglieder eine motivierende Basis für die ehrenamtliche Vereinstätigkeit in den nächsten zwei Jahren gelegt hat.